Wie helfen die Mietervereine
Fragen, Probleme und Auseinandersetzungen mit dem Vermieter ergeben sich vor allem bei den Neben- und Heizkostenabrechnungen, der so genannten "zweiten Miete". Auf der Rangliste folgen die Themen: Wohnungsmängel, Mietvertrag, Mieterhöhung, Mieterkündigung, Schönheitsreparaturen, Mietkaution, Vermieterkündigung und Modernisierung.
Der Mieterverein vertritt hier die Interessen der Mieter. Er setzt berechtigte Ansprüche gegenüber Vermietern, Hausverwaltungen und Behörden durch und wehrt unberechtigte Forderungen von Vermietern ab. Der Mieterverein hilft sofort ohne Wartezeit. Sobald Sie Mitglied sind, stehen Ihnen die sachkundigen und erfahrenen Mietexperten und Juristen der Mietervereine mit Rat und Tat zur Seite. In allen Auseinandersetzungen versucht der Mieterverein, zunächst eine gütliche Einigung herbeizuführen. Denn Mietervereine sind keine "Streithähne" oder "Prozesshansel". Sie haben kein eigenständiges wirtschaftliches Interesse daran, vor Gericht zu ziehen, und sie wissen, dass Mietern am besten durch eine außergerichtliche Einigung geholfen wird. In den meisten Fällen wird der Streit deshalb ohne Einschaltung des Gerichts erledigt. Das klappt in mehr als 97 Prozent der Beratungsfälle der Mietervereine. Damit sind die Mietervereine des Deutschen Mieterbundes die größte Streitschlichtungsstelle in Deutschland.
Kommt es tatsächlich zu einem Prozess, haben Mieter die Gewissheit, gut vor Gericht vertreten zu sein. Der größte Teil aller Gerichtsverfahren geht ganz oder teilweise zu Gunsten der Mieter aus. Außerdem bieten viele Mietervereine des Deutschen Mieterbundes eine Rechtsschutzversicherung für Mietstreitigkeiten an, sodass Mieter ein Gerichtsverfahren nicht wegen eines möglichen Kostenrisikos scheuen müssen.
Der Mieterverein mischt sich ein
Der Mieterverein mischt sich vor Ort ein. Er nimmt im Interesse der Mieter Einfluss auf die örtliche Wohnungspolitik, die Stadtentwicklung und die Gestaltung des Wohnumfeldes. Als Kenner des örtlichen Wohnungsmarktes nehmen Mietervereine als Sachverständige kritisch Stellung, geben Anregungen und weisen auf Probleme hin.
In vielen Städten arbeiten Mietervereine an der Aufstellung von Mietspiegeln mit. Mit Hilfe dieser Mietspiegel können Mieter eine Mieterhöhung überprüfen und bei Vertragsabschluss klären, ob die vom Vermieter verlangte Miete im Rahmen des Ortsüblichen liegt.
Der Mieterverein informiert
Über wichtige mietrechtliche Fragen, neue Gesetze und vieles mehr informiert der Mieterverein mit kostenlosen Flugblättern. Das Mieterlexikon, Broschüren und Sonderhefte des Deutschen Mieterbundes können direkt beim Mieterverein bezogen werden. Viele Mietervereine bieten ihren Mitgliedern kostenlos eine Mitgliederzeitung an, zum Beispiel die MieterZeitung des Deutschen Mieterbundes.
Der Mieterverein ist stark
Mietervereine sind eine starke Gemeinschaft. Sie haben viele Verbündete in den Gewerkschaften, Verbraucherzentralen, unter Journalisten, Politikern, Wissenschaftlern und bei anderen sozialen und politischen Organisationen. Bundesweit sind in 350 Mietervereinen etwa 1,3 Millionen Mieterhaushalte Mitglied im Deutschen Mieterbund. Mietervereine sind auch deshalb stark, weil sie Selbsthilfeeinrichtungen sind, unabhängig von Staat und Parteien. Jedes Mitglied kann die Einrichtungen und Leistungen des Vereins in Anspruch nehmen und hat Stimmrecht in der Mitgliederversammlung. Alle Rechte der Mitglieder sind in der Satzung festgelegt. Aber auch die Pflichten. Die wichtigste ist die Zahlung des Mitgliedsbeitrages. Ohne diesen könnten nicht die Mitarbeiter, die Räume, das Arbeitsmaterial und vieles andere mehr bezahlt werden. Ohne die Beiträge der Mitglieder gäbe es keinen Mieterverein, denn er hat keine anderen Einnahmen. Als Interessenvertretung braucht der Mieterverein die dauerhafte Unterstützung seiner Mitglieder. Deshalb gibt es auch eine Kündigungsfrist und Mindest-Mitgliedschaften in jeder Satzung.